Gemeindechronik

Kleine Chronik von Seeham

Seeham liegt in der voralpinen Hügellandschaft am Westufer des Obertrumer Sees. Der Ort hat sich auf dem Schuttkegel des Altbachs aufgebaut. Die Landschaft verdankt dem gewaltigen Eisstrom, der sich einst aus den Bergen herausschob, seinen Reiz. Die drei Trumer Seen, damals ein einziger großer See, sind heute noch durch Kanäle miteinander verbunden.
An den Seeufern siedelten sich in frühester Zeit schon Menschen an, nährten sich von Fischerei, Jagd und Landbau. Darauf lassen die Hallstattgräber in Innerwall schließen. Um Christi Geburt wurde unsere Gegend unter Kaiser Augustus von den Römern besiedelt. In Kirchstätt (Obertrum) wurde ein „Hypokaustum“ (Heizungsanlage) aus der Römerzeit gefunden. Im 7. Jahrhundert siedelten sich die Bajuwaren an, die auch dieses Gebiet christianisierten. (Hl. Rupertus - Landespatron von Salzburg). Die Überfuhr von Seeham nach Mattsee spielte in den ältesten Zeiten eine große Rolle. Seeham trat nie eigens hervor, sein Geschick und seine Geschichte war mit Mattsee verknüpft.
1384 und 1385 wurde ein „Gut am Indernwald (Innerwall) und zu Aynolsdsfelden (Ansfelden) am Haunsberg in Seehaimer-Pfarre“ an das Kapitel zu Mattsee verkauft. Hier wird der Name Seeham (Heim am See) erstmals urkundlich erwähnt.
1398 kam das Trumer Seengebiet in den Besitz des Erzbischofs von Salzburg. Damit brach für unsere Gegend ein wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung an.
Die alten Urkunden über Seeham reichen nicht gar zu weit zurück, so der Anfang der Schule hierorts. Dieser dürfte auf das Jahr 1688 fallen. Das alte Schulhaus stand in der Nähe der Kirche, wurde aber beim Brand 1842 völlig vernichtet. Von 1853 bis 1967 wurde der Unterricht im Kramersepplhaus gehalten, 1967 war der Neubau der Volksschule, eine der vordringlichsten Aufgaben der Gemeinde Seeham, fertiggestellt. Unter Pfarrer Rohrmoser begann 1931 der Neubau der Kirche. Die älteren Bauteile stammen bereits aus der Zeit um 1400 und früher. Die alten Mauern standen auf Piloten, die vermorscht waren, Mauern und Gewölbe zeigten bereits breite Risse.
Die Bedeutung Seehams liegt heute im Fremdenverkehr. Den ersten Fremdenzustrom verzeichnet man in der Mitte des vorigen Jahrhunderts zum ortsansässigen Schmied und „Wunderdoktor“ David Schwarz, dessen „Anwendkuren“ zahlreiche Heilungssuchende anzogen. Seeham entwickelte sich bald zu einer „Sommerfrische“. Die „Deutsche Zeitung“ schreibt am 23. 8. 1891: „Der kleine Ort Seeham am Mattsee im Kronlande Salzburg, welcher alljährlich eine gewählte Gesellschaft von Sommergästen beherbergt ...“
1927 wird vom Verkehrsverein der Park gekauft - in der Folge ein Tennisplatz und ein Landessteg gebaut. 1954 wird die neue Badeanstalt ihrer Bestimmung übergeben. In den Jahren danach werden große Projekte in Angriff genommen: Ankauf des Zacherlhauses (ein Parkplatz entsteht), Beginn des Baues eines Promenadenweges und Ausbau der Wanderwege. Heute kann Seeham 37.000 Übernachtungen pro Saison verzeichnen, was durch ein erweitertes Angebot an Betten (Privatquartiere) und durch Ankurbelung der Vor- und Nachsaison erreicht worden ist. Alles in allem zeigt der Fremdenverkehr Seehams eine sowohl für die Gäste als auch für die Einheimischen erfreuliche Entwicklung.